Donnerstag, 12. April 2007

Schäubles Antwortmaschine

Das Projekt abgeordnetenwatch.de ist sicherlich bekannt, natürlich auch unserem geschätzten Oberschnüffelminister.

Interessant: Auf seiner Seite kann man sich die an ihn gestellten Fragen (31) ansehen, fein säuberlich geordnet u.a. nach und „nicht beantwortet" (6) „beantwortet" (25). Wer nun allerdings glaubt, dass W.i.b.a.S. auch nur eine einzige Frage wirklich beantwortet hätte, irrt gewaltig. Alle 25 angeblich beantworteten Fragen wurden mit W.i.b.a.S.’ Standardtext „erledigt":

„Sehr geehrte Damen und Herren,

das Projekt "Abgeordnetenwatch" – wie schon das Vorgängermodell "Kandidatenwatch" – stellt durchaus eine interessante Idee dar, um einen direkten Kontakt zwischen Bürgern und Abgeordneten zu vermitteln. Gleichwohl bitte ich Sie auf diesem Wege um Verständnis, dass ich mich an dieser Initiative nicht beteilige.

Der Kontakt zu den Mitbürgern ist mir persönlich sehr wichtig. Zum direkten Kontakt gehört für mich aber auch, dass mir die wesentlichen Daten – also zumindest die E-Mail-Adresse – meines jeweiligen Gegenübers bekannt sind. Über meine E-Mail-Adresse (wolfgang.schaeuble@bundestag.de), per Telefon (030-227 72600), per Telefax (030-227 76744) oder aber per Post (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) besteht jederzeit die Möglichkeit, mit mir Kontakt aufzunehmen." ...

Was zeigt sich deutlich: W.i.b.a.S hat Angst vor dem anonymen Bürger, deshalb braucht er seine DATEN!

Wer sich traut, diese bekannt zu geben, W's Schnüffelpläne einfach satt hat und auch nicht stolz darauf ist, „nichts zu verbergen" zu haben, wende sich vertrauensvoll an folgende Adressen:

per e-mail: wolfgang.schaeuble@bundestag.de
per Telefon: 030 / 22 77 26 00)
per Telefax: 030 / 22 77 67 44) oder aber
per Post: Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Parallel ein Schreiben an den eigenen Bundestagsabgeordneten - auch über abgeordnetenwatch.de ausfindig zu machen - ist sicherlich auch nicht schlecht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe noch eine andere mögliche Erklärung: Schäuble ahnt bereits, daß einige (die meisten?) an ihn gerichteten Fragen nicht allzu freundlich ausfallen bzw. für ihn recht unangenehm sein könnten.

Anonym hat gesagt…

Kleiner Hinweis am Rande:
Ein großer Sender fragt "Wie viel Überwachung braucht Deutschland?" Erfreulicherweise finden sich dort viele kritische Beiträge.
http://www.einslive.de/magazin/sektor/2007/april/wieviel_ueberwachung_braucht_deutschland.jsp

Anonym hat gesagt…

Ich habe ihm heute was geschrieben, ist hier zu lesen:
http://www.jf.la/mit6.html

Nur ein Satz für mein Gewissen, eine vernünftige Antwort würde ich von dort eh nicht erwarten.

Anonym hat gesagt…

Das der Herr Schäuble "persönlich" irgendetwas liesst oder beantwortet halte ich für ein Gerücht. Ich habe mich im Februar per Mail an den Menschen gewendet und was bekam ich?

Eine Standard-Antwort von einem Praktikanten des Praktikanten.

Nachzulesen in meinem Blog:

http://ich-werde-politiker.blogspot.com/2007/02/neue-strafprozessordnung-fr-online.html