Montag, 30. Juni 2008

Big Brother is learning ...

... wie Magnus berichtet:

Überwachungskameras lernen sehen und hören
Britische Forscher bringen Überwachungskameras das Sehen und Hören bei. Eine intelligente Steuerungssoftware soll gewalttätige Handlungen oder Geräusche erkennen und in Millisekunden die Kameras darauf richten. Ein Streit auf der Straße, Schimpfworte fallen, ein Schrei. Noch reagiert die Überwachungskamera nicht darauf. Doch britische Forscher arbeiten jedoch daran, dass sich das ändert. In wenigen Jahren soll eine Kamera schnell herumfahren und eine solche Szene aufnehmen.

Dazu wollen die Forscher vom Institute of Industrial Research der Universität im Portsmouth einer intelligenten Steuerungssoftware beibringen, akustische Muster zu erkennen. Auf einem Parkplatz könnte das beispielsweise der Knall eines Unfalls oder das Klirren einer eingeschlagenen Scheibe sein. Erkennt sie Software das Geräusch, soll sie die Kamera genauso schnell darauf richten, wie ein Mensch braucht, um seinen Kopf dem Geräusch zuzuwenden. Das seien, so die Wissenschaftler, etwa 300 Millisekunden.
...
Ziel ist, die Software so zu trainieren, dass sie in einem bestimmten Bereich ungewöhnliche Aktivitäten erkennt. In einem Einkaufszentrum würde sie beispielsweise darauf achten, wenn ein Mensch plötzlich losrennt und im Kontrollraum oder bei der Polizei einen Alarm auslösen. "Die Software zur optischen Erkennung wird in der Lage sein, visuelle Muster zu identifizieren. Im nächsten Schritt wollen wir die Kamera dazu bringen, sich auch zu drehen, wenn sie ein bestimmtes Geräusch hört", sagt Brown.

Da die Software lernfähig ist, werde sie mit der Zeit immer besser, erklärt der Wissenschaftler. Spätere Versionen würden sogar einzelne Wörter erkennen können. "Wir achten aber nur auf bestimmte Wörter, die mit Gewalt in Zusammenhang stehen, nicht auf die ganze Unterhaltung", beschwichtigt Brown.

Schöne Neue Welt!

Blödes Volk!

Manchmal kann einen die Lust verlassen, vor dem Überwachungsstaat zu warnen, so z.B., wenn man nachfolgende Meldung bei Magnus liest:

Für Datenschützer dürfte das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage wie eine Absage auf ihre Bemühungen klingen, die Bürger vor einem allzu neugierigen Staat zu schützen. Die Hälfte aller Bundesbürger will der Umfrage zufolge ihren Fingerabdruck im Personalausweis speichern lassen. In einer Umfrage des Magazins Focus sprachen sich nur 40 Prozent gegen diese Möglichkeit aus. Zehn Prozent sind noch unentschlossen. Die Bürger in den alten Bundesländern sind von der Neuerung eher zu begeistern als die Ostdeutschen. 51 der West- und 44 der Ostdeutschen wollen lieber einen Personalausweis mit Fingerabdruck.

So machen Leuten ist wohl einfach nicht mehr zu helfen.

Freitag, 27. Juni 2008

Firefon

Dass Windows gern nach Hause telefoniert, hat sich seit langem herumgesprochen. Dass Firefox und Thunderbird dieselbe Unart haben, dürfte weniger bekannt sein.

Aber keine (?) Sorge, PC WELT erklärt, wie man diese Unart abstellt.

Schäubles neue Schnüffelpläne

Wie SPON berichtet,
plant der OSM ein zentrales Bundesmelderegister:

Innenminister Schäuble will die Einwohnermeldedaten sämtlicher Bundesbürger zentral speichern lassen. Derzeit seien die Angaben von Millionen Einwohnern fehlerhaft, heißt es als Begründung des Vorhabens. ... Ziel sei die "Versorgung der Behörden und sonstiger öffentlicher Stellen des Bundes durch regelmäßige Datenübermittlungen", heißt es demnach in einer Vorlage des Ministeriums. Das geplante Bundesmelderegister solle die Qualität der Meldedaten erheblich verbessern. Derzeit seien die Adress-, Namens- oder Geburtsangaben von rund 4,8 Millionen Einwohnern fehlerhaft, heiße es in der Vorlage weiter. Der CDU-Abgeordnete Clemens Binninger, Mitglied im Bundestags-Innenausschuss, bestätigte die Pläne. "Wir versprechen uns davon bessere Daten und Einsparungen von über 100 Millionen Euro", sagte Binninger der "Bild".

Na klar, das leuchtet ja auch sofort und unmittelbar ein, dass eine zentrale Datenspeicherung in der mehr oder weniger fernen ReichsBundeshauptstadt fehlerfreier ist als die örtlichen Register, oder? Warum wird mir nur bei „Versorgung der Behörden und sonstiger öffentlicher Stellen des Bundes durch regelmäßige Datenübermittlungen" so fürchterlich unwohl?

Dienstag, 24. Juni 2008

Kontrollausschluss

Schnüffelblog proudly presents: Den Kontrollausschluss, einen neuen Eintrag in unserer Linkliste.Von einem Komentator empfohlen, und das m.E. durchaus zu Recht!

Anti-VDS-SIM-Karten ...

... gibt’s bei Simonym. Eigentlich machen wir hier ja keine Werbung, aber in unseren vorrats- und sonst wie gespeicherten Zeiten klingt das hier doch interessant:

Anonymes telefonieren war bisher so gut wie unmöglich. Selbst wenn man eine einfache Prepaid SIM-Karte kaufen wollte, musste der sich der Käufer mit seinem Personalausweis identifizieren. Die Identifizierung wäre nur das kleinere Übel, jedoch werden die Personendaten mit der Nummer der SIM-Karte verknüpft. ... Bewahren Sie Ihre Anonymität, mit der anonymen SIM-Karte von simonym.com. Unser Produkt "Anonyme SIM Karte" ist bereits vollständig freigeschaltet und aktiviert, es erfolgt keine Registrierung auf Ihren Namen. Die Sim-Karte bzw. Rufnummer kann somit nicht Ihren persönlichen Daten zugeordnet werden.

(Link gefunden im law blog)

Montag, 23. Juni 2008

500.000 Meldedaten offen im Netz

SPON berichtet:

Daten von 500.000 Bürgern lagen offen im Netz

Name, Adresse, Religion, sogar Passbild - durch eine spektakuläre Datenpanne konnten Internet-Nutzer die Meldedaten von 15 deutschen Städten und Gemeinden abrufen. Das verantwortliche Unternehmen hatte den Zugangscode zugänglich gemacht: "Ein Lapsus", meint der Firmensprecher. ... Mit einem voreingestellten Zugangscode in der Verwaltungssoftware konnten Adressen, Passbilder und Religionszugehörigkeiten von etwa 500.000 Bürgern abgerufen werden, teilte das Unternehmen HSH aus Ahrensfelde bei Berlin am Montag mit.

Schöne neue Datenwelt - aber wer nichts zu verbergen hat ...

P.S. Mehr zum Thema heute Abend bei Report München.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Schweden goes Schäuble

Denkt der OSM an Schweden, bekommt er feuchte ...

Magnus.de berichtet:

Stockholm erlaubt Totalüberwachung durch Geheimdienst

Schwedens Geheimdienst FRA darf künftig ohne Richterbeschluss und verdachtsunabhängig den Inhalt der gesamten Kommunikation der Bürger mit dem Ausland überwachen. ... Betroffen ist der gesamte E-Mail-, SMS-, Internet- und Faxverkehr sowie die Sprachtelefonie. Ab Januar 2009 erfasst der schwedische Militärnachrichtendienst "Försvarets Radioanstalt" (FRA, Radioanstalt der Verteidigung) nicht nur die Verbindungsdaten, wie bei der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland, sondern speichert und analysiert auch die Inhalte der Kommunikation. Betroffen ist nicht nur die Kommunikation mit dem Ausland: Da E-Mails auf dem Weg von Göteborg nach Sundsfall schon mal den halben Erdball umrunden können, ist eine Trennung von Inlands- und Auslandskanälen ohnehin unmöglich, meinen Kritiker.

Irrsinn! Ob diese Totalüberwachung Orwellscher Güte europarechtlicher Prüfung standhält, mag einmal offen blieben. Jedenfalls sollte man sich ab Januar nächsten Jahres jegliche Form elektronischer Kommunikation mit IKEA-Land gründlich überlegen.

Donnerstag, 12. Juni 2008

XING - Spioniert Usern hinterher?

Eine e-mail von XING:

Sehr geehrtes Mitglied,

Ihr Profil wurde vorübergehend gesperrt. Bitte senden Sie uns hierzu eine E-Mail an help@xing.com.

Ein Verstoß gegen unsere AGB kann zur Sperrung Ihres Profils führen. Die möglichen Gründe hierfür sind:

Sie haben ein Fake- bzw. unseriöses Profil erstellt
Sie haben ...

Ihr XING-Team

Richtig ist: Es wurde am o6.o6.2008 ein Testprofil erstellt, also ein Fake. Die Personalien waren erfunden, die Adresse gibt’s wirklich. Der Account wurde nach Erstellung einmal für ca. 15 Minuten testweise genutzt, danach nicht mehr.

Und (nur) fünf Tage später kommt o.a. e-mail. Was sagt uns das ???

Davon unabhängig: Wie einfältig muss man eigentlich sein, um dort reale Daten ein- und der ganzen Welt preiszugeben, dabei durchaus auch eher interne Einzelheiten?

Freitag, 6. Juni 2008

Schünemann und Herrmann contra GG und BVerfG

Die Datenspeicherung berichtet:

Zwei Autofahrer aus Bayern und Niedersachsen wehren sich vor Gericht gegen den anlass-losen Massenabgleich ihrer Kfz-Kennzeichen mit polizeilichen Dateien.

Nachdem das Bundesverfassungsgericht entsprechende Gesetze in Hessen und Schleswig-Holstein für verfassungswidrig erklärt hatte, haben auch andere Länder wie Rheinland-Pfalz und Hamburg den Massenabgleich ausgesetzt. Nur der bayerische Innenminister Herrmann (CSU) und Niedersachsens Innenminister Schünemann (CDU) haben sich bislang gewei-gert, die Massenkontrollen des Straßenverkehrs in ihren Ländern einzustellen. Mit den nun beim Bundesverfassungsgericht und dem Verwaltungsgericht Regensburg eingereichten Klagen sollen auch diese Länder gezwungen werden, die Grundrechte der Autofahrer zu beachten und den Kfz-Massenabgleich einzustellen.

So viel zum Verfassungsverständnis dieser Herren Innenminister.

Daten-Prostitution?

Jens Ferner, der sich u.a. mit dem Thema Datenschutz intensiv beschäftigt, hat eine neue Seite ins Netz gestellt: www.daten-prostitution.de.

Einfach verständlich wird hier dargestellt, weshalb und wofür auch scheinbar unwichtige Daten relevant sein können. Lesenswert, insbesondere auch für Nicht-Insider!

Donnerstag, 5. Juni 2008

Die spinnen, die Schweizer

Die Tagesschau berichtet:

Wer sich in Genf über einen Verkehrsrowdy ärgert oder einfach wissen will, wer die Autofahrerin vor ihm ist, kann das ganz einfach herausfinden: Per SMS stellen Behörden zu Autokennzeichen Name und Anschrift des Halters zur Verfügung. Die Stadt sieht keine Datenschutzprobleme - Bürger schon.


(Link gefunden im Datenschutz-Blog)