Überwachungskameras lernen sehen und hören
Britische Forscher bringen Überwachungskameras das Sehen und Hören bei. Eine intelligente Steuerungssoftware soll gewalttätige Handlungen oder Geräusche erkennen und in Millisekunden die Kameras darauf richten. Ein Streit auf der Straße, Schimpfworte fallen, ein Schrei. Noch reagiert die Überwachungskamera nicht darauf. Doch britische Forscher arbeiten jedoch daran, dass sich das ändert. In wenigen Jahren soll eine Kamera schnell herumfahren und eine solche Szene aufnehmen.
Dazu wollen die Forscher vom Institute of Industrial Research der Universität im Portsmouth einer intelligenten Steuerungssoftware beibringen, akustische Muster zu erkennen. Auf einem Parkplatz könnte das beispielsweise der Knall eines Unfalls oder das Klirren einer eingeschlagenen Scheibe sein. Erkennt sie Software das Geräusch, soll sie die Kamera genauso schnell darauf richten, wie ein Mensch braucht, um seinen Kopf dem Geräusch zuzuwenden. Das seien, so die Wissenschaftler, etwa 300 Millisekunden.
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Ziel ist, die Software so zu trainieren, dass sie in einem bestimmten Bereich ungewöhnliche Aktivitäten erkennt. In einem Einkaufszentrum würde sie beispielsweise darauf achten, wenn ein Mensch plötzlich losrennt und im Kontrollraum oder bei der Polizei einen Alarm auslösen. "Die Software zur optischen Erkennung wird in der Lage sein, visuelle Muster zu identifizieren. Im nächsten Schritt wollen wir die Kamera dazu bringen, sich auch zu drehen, wenn sie ein bestimmtes Geräusch hört", sagt Brown.
Da die Software lernfähig ist, werde sie mit der Zeit immer besser, erklärt der Wissenschaftler. Spätere Versionen würden sogar einzelne Wörter erkennen können. "Wir achten aber nur auf bestimmte Wörter, die mit Gewalt in Zusammenhang stehen, nicht auf die ganze Unterhaltung", beschwichtigt Brown.
Schöne Neue Welt!