Freitag, 23. Februar 2007

Ein Polizeichef spricht (erfreulichen) Klartext

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch wurde von SpOn interviewt. Allerdings zum Themenbereich junger gewalttätiger Migranten.

Allerdings findet sich ein in meinen Augen hochinteressante Aussage, um deren Verallgemeinerung man sich Gedanken wird machen können:

SPIEGEL ONLINE: Wäre eine weitgehende Videoüberwachung wie in Großbritannien ein gangbarer Weg für Berlin, um deutlich zu machen: Ihr seid hier unter Beobachtung?

Glietsch: Ich glaube nicht - und ich denke auch sonst niemand, der in Deutschland Verantwortung für Sicherheit hat -, dass eine flächendeckende Überwachung der Königsweg ist, um langfristig wirksam Gewaltkriminalität zu bekämpfen. Es genügt nicht, nur auf die Angst vor der Entdeckung zu setzen. Es kommt vor allem darauf an, Einstellungen zu prägen beziehungsweise Entstehungsbedingungen zu ändern. Im Übrigen ist meines Erachtens bisher nicht belegt, dass in Großbritannien die Gewaltkriminalität insgesamt erfolgreicher bekämpft wird. Wenn es um die Überwachung überschaubarer Räume mit besonders hoher Kriminalitätsbelastung geht, können wir allerdings in Pilotprojekten beobachten, dass es gelingt, Straftäter zu verdrängen.


Zurückhaltende Worte zur flächendeckenden Überwachung aus dem Mund eines Polizeipräsidenten? Bitte mehr davon!

Via SpOn

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