IBM sieht angesichts der von Geheimdiensten ausgemachten veränderten Bedrohungslagen durch den islamistischen Terrorismus neue Geschäftsfelder im Bereich innere Sicherheit. ... Konkret hat IBM Deutschland zu diesem Zweck am heutigen Mittwoch im E-Government-Center des Konzerns direkt neben dem Bundesinnenministerium in Berlin neue Ansätze zur Videoüberwachung, zu einem weit aufgefassten "Identitätsmanagement" für Behörden sowie zu einer "sicheren Logistikkette" vorgestellt.
"Direkt neben dem Bundesinnenministerium" - wirklich sehr passend!
Für die Videoüberwachung hat IBM die Smart Surveillance Solution im Angebot. Damit könne man etwa die Bewegungsrichtung von Personen ermitteln, Autokennzeichen auslesen oder gezielt nach farbigen Autos suchen, erläuterte Benedikt Giese, IT-Architekt bei Big Blue. Abweichende "Ereignisse" würden automatisch einen Alarm auslösen und so dem Wachpersonal unter die Arme greifen. ...
Bei der Gesichtserkennung kooperiert IBM mit dem Gesichtserkennungsspezialisten Cognitec, der unter anderem an dem vom Bundeskriminalamt (BKA) als noch nicht praktikabel bezeichneten Projekt zur biometrischen Fotofahndung beteiligt war. ... In Großbritannien und den Niederlanden hätten entsprechende Systeme bereits ihren Normalbetrieb aufgenommen, auch im halbprivaten Bereich wie in Einkaufszentren oder Sportstätten für die Erkennung bekannter Diebe oder Hooligans. ...
Das BKA nutzt die FaceVACS-Software von Cognitec für Abgleiche mit seiner Datenbank mit vier Millionen Gesichtsbildern. Das Bundesverwaltungsamt in Köln verwaltet damit neun Millionen Bilder für die Visa-Antragsprüfung, eine Führerscheinbehörde in Florida sogar 52 Millionen. "Die sind in drei bis vier Sekunden durchsucht", berichtete Pampus.
Sind doch wirklich nützlich, solche Datenbanken mit insgesamt 13 Millionen Bildern, oder?
Beim Identitätsmanagement rückt IBM die Sicherstellung der Korrektheit, Vollständigkeit, Eindeutigkeit und Konsistenz der Daten als "eigentliche Aufgabe" in den Vordergrund. ... Es gäbe schließlich Gründe zur Verschleierung von Identitäten wie illegale Migration oder Sozialversicherungsbetrug. Big Blue wolle daher helfen, aus unterschiedlichen, teils anonymen Daten, Namen oder weiteren Merkmalen auf eine Identität schließen zu können. IBM vermarktet in diesem Bereich die "Global Name Recognition"-Datenbank. Dabei handelt es sich laut Seliger um eine Wissensbasis von etwa einer Milliarde Namenseinträgen, die auf Syntax, Phonetik, Schreibweisen und Geschlecht oder andere Attribute ausgerichtet sei.
Im Kern gehe es dabei darum, Tippfehler, optionale Bestandteile wie Titel, Schreibweisen, Verschleierung, Spitznamen, Hör- oder Schreibfehler auszusortieren und eine Wahrscheinlichkeitsbewertung zur Übereinstimmung mit gespeicherten Namen zu liefern. Einen Schritt weiter gehe die Entity Analytics Solution. ... "Wir wollen sicher alle nicht, dass alle Informationen zentralisiert werden und wir eine Art Überwachung bekommen", forderte Seliger den Gesetzgeber aber auch zum Errichten klarer Hürden und Zugriffsrechte beim Gebrauch solcher Anwendungen auf. Diesen Ansatz erläuterte Jörg Scholz, der im Auftrag von IBM Sicherheitsbehörden berät und nach eigenen Angaben "am gläsernen Terroristen" arbeitet. ...
IBM arbeitet „am gläsernen Terroristen" - Ja nee, is klar, natürlich nur daran ... Ob man vielleicht andere IBM-Produkte nicht mehr kaufen sollte, damit der Konzern mehr Kapazitäten frei hat für diese staatstragenden Projekte?!
2 Kommentare:
Die machen doch nix böses. Die wollen doch nur ihre Hollerith-Maschinen verkaufen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/15200
http://blog.kairaven.de/archives/1001-Hollerith-Fundstueck.html
DD
Das mit den Kameras, das klappt nicht immer.
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